Kinder- und Jugendausflug
Ein Stück Bayern und ein Stück Orient
Ausflug der "Waldler Viechtach"
Die Sonne strahlt vom Himmel. Es ist perfektes Ausflugswetter, als sich die Kinder- und Jugendgruppe des Trachtenvereins "Waldler Viechtach" am 22. Juli mit dem Bus nach Oberbayern aufmacht.
Mittlerweile ist es schon zur Tradition geworden, dass jedes Jahr von den Jugendleiterinnen Andrea Greil und Marion Gräfe ein Ausflug für die Kinder und Jugendlichen geplant wird. Zuerst geht es nach Kreuth am Tegernsee, wo sich die Naturkäserei Tegernseer Land befindet. Während einer kurzen Führung erfahren wir einiges Wissenswertes über die Herstellung von Käse. Durch ein großes Fenster kann man sogar bei der Produktion zusehen. Die Naturkäserei Tegernseer Land stellt nur Käse aus sogenannter Heumilch her. Das bedeutet, dass kein Mais an die Kühe verfüttert wird, sondern sie nur Heu zu fressen bekommen. Pro Tag werden in der Käserei etwa 5000 Liter Milch verarbeitet. Nachdem wir genug gesehen haben, gehen wir in den Keller des Gebäudes. Hier ist es angenehm kühl. Das muss auch so sein, denn hier wird der fertige Käse gelagert. Außerdem stehen hier noch einige alte Geräte, mit denen früher Käse hergestellt wurde. Hans Leo, der Vorstandsvorsitzende, erklärt uns, wie man diese Geräte gebraucht hat und wie langwierig die Produktion im Vergleich zu heute war. Anschließend führt er uns noch einen kurzen Film vor, der die Zusammenhänge zwischen Natur, Landwirtschaft und Ernährung dokumentiert.
Schließlich geht es mit dem Bus in Richtung Miesbach, genauer gesagt nach Grub. Dort erwartet uns ein Erlebnis der ganz besonderen Art. Der Bus hält vor einem Hof mit einem großen Freigelände. Doch niemand ist zu sehen, weder Mensch noch Tier. Wir beschließen zu warten und erst einmal ordentlich Brotzeit zu machen. Gerade als wir fertig sind kommt ein junger Mann auf uns zu und begrüßt uns mit den Worten: "Servus, ich bin der Konstantin, euer Kamelführer". Denn genau das ist das besondere Erlebnis. Wir werden Kamelreiten! Zuerst aber müssen wir die Kamele von ihrer Weide bekommen. Konstantin Klages holt noch zwei Esel aus dem Stall und drückt die Führstricke jeweils zwei Personen für einen Esel in die Hand. Er selbst führt den zahnlosen Iwan, der mit seinen 27 Jahren das älteste Kamel auf dem Hof ist, in Richtung Weide. Bei der Weide angekommen, zeigt uns Konstantin, wie man Kamele am besten anlockt. Denn jedes einzeln einzufangen, so sagt er, sei viel zu anstrengend. Er hat eine Kiste mit altem Brot und Semmeln dabei, die er jetzt schüttelt und dann einfach umkippt. Sofort kommen die Kamele an, um sich die Leckerbissen zu sichern. Als sie fertig gefressen haben, werden die ersten Kinder auf die Kamele gesetzt und es geht los.
Ein Stück Wüste in Oberbayern
Konstantin führt die Karawane - bestehend aus sieben Kamelen und den beiden Eseln - zu Fuß an. Immer wieder wird gewechselt, damit alle einmal auf den "Wüstenschiffen" reiten können, die ihrem Namen mehr als gerecht werden. Jedes Mal, wenn die Reiter gewechselt werden, erzählt Konstantin etwas aus der "Kameleologie", wie er es nennt. So erfahren wir beispielsweise, dass die Kamele bis zu 60 km/h schnell laufen können und es schaffen, 300 Kilo Gewicht zu tragen. Auch die Minustemperaturen bei uns im Winter machen ihnen nichts aus, schließlich ist es in einer Wüstennacht oft noch kälter als unsere Winter je sein werden. Momentan kann von Minusgraden allerdings keine Rede sein. Die Temperatur kommt eher an den Wüstentag heran, aber das stört uns nicht, denn die Route geht durch den Wald und verläuft somit größtenteils im Schatten. Wir alle finden es sehr schade, als wir wieder an der Weide angekommen sind und die Kamele in ihre Freizeit entlassen werden. Alles in allem war es ein sehr gelungener Ausflug, der uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird.
(c) Textrechte Veronika Gräfe
(c) Bildrechte Andrea Greil, Marion Gräfe
Hier findet ihr die Bilder vom Ausflug.